Neue EMFV-Vorschriften: Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Die Elektromagnetische Felder-Verordnung (EMFV) ist ein entscheidendes Regelwerk, das die Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern im Umgang mit elektromagnetischen Feldern am Arbeitsplatz schützt. Mit den jüngsten Änderungen, die in Kraft getreten sind, stehen Industrieunternehmen vor der Aufgabe, ihre Prozesse entsprechend anzupassen. Besonders betroffen sind Unternehmen der Chemie- und Pharmaindustrie sowie Betriebe, die in explosionsgeschützten Bereichen tätig sind. In diesem Beitrag beleuchten wir die wichtigsten Änderungen und geben Hinweise, wie betroffene Unternehmen sich auf die neuen Vorschriften vorbereiten können.

Neue Vorschriften und Anforderungen

Eine der bedeutendsten Änderungen der EMFV betrifft die verstärkten Anforderungen an die Bewertung von Arbeitsplatzexpositionen gegenüber elektromagnetischen Feldern. Die neuen Regelungen verlangen von Unternehmen eine detaillierte Risikoanalyse und regelmäßige Messungen, um sicherzustellen, dass die Expositionsgrenzwerte, die in der EMF-Richtlinie 2013/35/EU definiert sind, nicht überschritten werden. Dies hat zur Folge, dass viele Unternehmen ihre bestehenden Sicherheitsmaßnahmen überarbeiten und eventuell neue Schutzvorkehrungen treffen müssen.

Für Betriebe in explosionsgeschützten Bereichen sind die Anforderungen an die Schutzmaßnahmen besonders relevant. Hier wird besonderer Wert auf die Sicherheit der verwendeten Geräte und Anlagen gelegt, um jegliches Risiko einer Zündung durch elektromagnetische Felder zu minimieren.

Umsetzung und Vorbereitung für Unternehmen

Unternehmen sollten zunächst eine Bestandsaufnahme ihrer aktuellen Sicherheitsmaßnahmen und -prozesse durchführen. Dabei gilt es, mögliche Lücken in der Einhaltung der neuen Vorschriften zu identifizieren. Die Beauftragung von Fachleuten für die Durchführung detaillierter Risikoanalysen und die Messung der elektromagnetischen Felder kann sinnvoll sein.

Zusätzlich sollten Schulungen für Mitarbeiter angeboten werden, um ein Bewusstsein für die Risiken und den korrekten Umgang mit Geräten und Installationen zu schaffen. Der Einsatz von persönlichen Schutzausrüstungen und die regelmäßige Überprüfung und Wartung von Anlagen sind weitere wichtige Maßnahmen zur Einhaltung der neuen Bestimmungen.

Relevante Normen und Richtlinien

Zur Orientierung dienen Unternehmen relevante Normen und Richtlinien wie die bereits erwähnte EMF-Richtlinie 2013/35/EU, die umfassende Anforderungen und Leitlinien bietet. Zusätzlich ist die DGUV Vorschrift 15 von Bedeutung, da sie als Regelwerk der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung spezifische Vorgaben zur Unfallverhütung enthält. Unternehmen sollten diese Normen aufmerksam studieren und ggf. externe Beratung in Anspruch nehmen, um ihre Prozesse entsprechend zu optimieren.

Fazit

Die jüngsten Änderungen der Elektromagnetische Felder-Verordnung stellen Industrieunternehmen, insbesondere in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie in explosionsgeschützten Bereichen, vor neue Herausforderungen. Eine gründliche Vorbereitung und Anpassung der internen Sicherheitsmaßnahmen sind unerlässlich, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Durch eine proaktive Herangehensweise und die Nutzung externer Expertise können Unternehmen nicht nur gesetzliche Vorgaben erfüllen, sondern auch die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeiter nachhaltig sichern.

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DGUV 3 Prüfungen: Sicherheit und Effizienz für Industrieunternehmen

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